Guten Tag,
wir haben ja mit den Online-Open-Talk ein Format geschaffen, das uns die Möglichkeit gibt, miteinander ins Gespräch zu kommen. In erster Linie für Menschen mit Wohnugslosigkeitserfahrung, aber auch andere interessierte Menschen sind willkommen.
Ich möchte die nächsten Termine ankündigen, weil wir da Gäste haben, die etwas von ihrer Arbeit erzählen:
Jan ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Evangelische Theologie der Uni Hamburg und wird über sein Forschungsprojekt sprechen - er hat wohnungslose Menschen über einen längeren Zeitraum von ca. 2,5 Jahren immer wieder kontaktiert und ist dabei der Frage nachgegangen, wie Menschen mit Lebensmittelpunkt Straße unter den Lebensbedingungen im öffentlichen Raum ihre sozialen Beziehungen gestalten, organisieren und erleben. Jan ist praktischer Theologe und er fragt sich, welche Konsequenzen meine Erkenntnisse für Seelsorge mit Menschen mit Lebensmittelpunkt Straße und für kirchliches Handeln insgesamt haben. Sein Eindruck ist, dass kirchliche Strukturen recht oft auch ausgrenzend sind, indem sie Menschen in erster Linie als Adressatinnen materieller Hilfe in den Blick nehmen.
Laura-Marie hat an der Universität der Künste bei Prof. Dr. Maren Hartmann eine Arbeit geschrieben mit dem Titel: Obdach- und Wohnungslosigkeit als Bild des Fremden. Mechanismen des Othering in den (rechts-)populistischen Kommunikationsstrategien der #NoAfD. Ihre Arbeit untersucht, wie die #NoAlternative für Deutschland (#NoAfD) das Thema Obdach- und Wohnungslosigkeit in ihrer Migrationspolitik instrumentalisiert. Die Ergebnisse veranschaulichen, dass die #NoAfD explizit deutsche obdach- und wohnungslose Personen im Kontext der Wohnraumkrise als „positive Andere“ instrumentalisiert, um Menschen mit Migrationshintergrund, insbesondere geflüchtete und sylsuchende Personen, als kulturell fremd und bedrohlich darzustellen. Durch diese konstruierte Differenzierung versucht die Partei, die Ursachen der Wohnungskrise auf vermeintlich Fremde zu projizieren. Gleichzeitig inszeniert sie sich selbst als scheinbare Lösung dieser Krise, indem sie vorgibt, die deutschen Bürger*innen vor der steigenden Obdach- und Wohnungslosigkeit zu schützen. Die Arbeit zeigt auf, wie die #NoAfD durch (rechts-)populistische Kommunikationsstrategien Fremdheit konstruiert, und damit die fortlaufende Stigmatisierung und Marginalisierung von vulnerablen Gruppen in der Gesellschaft fördert.
Hinweis: Auf den Open-Talks ist kein Platz für Menschen, die rassistische, menschenfeindliche oder nationalistische Auffassungen vertreten oder verbreiten.
Themen:
1. Netzwerktreffen / Peer-Konferenz (Nachschau)
2. Bundestagswahlen und was jetzt (Nachschau)
Wir sehen uns!
Liebe Grüße,
Stefan
++++++++++++++++++++++++++++++++++
Das ist eine Nachricht von
Stefan Schneider / Wohnungslosen_Stiftung
Gesellschaft für Selbstvertretung wohnungsloser Menschen
und Empowerment auf Augenhöhe gemeinnützige UG (haftungsbeschränkt)
Freistellungsbescheid vom 04.04.2023
für gemeinnützige und mildtätige Zwecke
Steuernummer: 27 / 613 / 06656
Handelsregister-Nummer: HRB 251093 B
Amtsgericht Berlin Charlottenburg
Webseite: www.wohnungslosenstiftung.org
Newsletter: auf der Homepage oben links
Twitter: @wolo_stiftung
Facebook: www.facebook.com/Wohnungslosenstiftung/
Instagramm: www.instagram.com/wohnungslosen_stiftung/
Email-Verteiler: wohnungslosen_netzwerk@lists.riseup.net
Spendenkonto: Wohnungslosen_Stiftung
IBAN: DE60 3702 0500 0001 8534 01
BIC: BFSWDE33XXX
Bank: Sozialbank
PayPal: paypal.me/wolostiftung
Die Wohnungslosen_Stiftung ist der Interessenverband von Menschen mit Wohnungslosigkeitserfahrung im deutschsprachigen Raum. Wir setzen uns dafür ein, dass Menschen mit Wohnungslosigkeitserfahrung sich austauschen, vernetzen und ihre Anliegen angstfrei äußern können.
In unserem offenen Netzwerk engagieren sich über 120 Menschen mit eigener Erfahrung, Gruppen, Initiativen, Bündnisse, Vereine und Unterstützer:innen – gemeinsam und auf Augenhöhe. Zweimal im Jahr organisieren wir offene Netzwerktreffen an wechselnden Orten, um den Austausch und die Zusammenarbeit zu stärken, politische Forderungen zu erarbeiten und gemeinsame Aktionen zu planen. Unser kostenloser Newsletter erreicht über 6.000 Interessierte und informiert unregelmäßig über Themen wie Wohnungslosigkeit, Empowerment und Selbstvertretung.
Wir sind gemeinnützig und mildtätig. Mit Deiner Spende – ob einmalig oder monatlich – hilfst Du uns, unsere Arbeit stabil und unabhängig fortzuführen. Gemeinsam können wir etwas bewegen!