Guten Tag,
heute möchte ich Dich aufmerksam machen auf das Erfurter Forum Asphaltnomad:innen, das am Donnerstag, den 30.06.2022 ab 14:00 Uhr in der Korte am Nordbahnhof in Erfurt stattfindet. Die Veranstaltung ist Auftakt der Konferenz „Nomad Properties“.
Die Teilnahme wohnungsloser und ehemals wohnungsloser Menschen ist ausdrücklich erwünscht.
Eure Ansprechpartnerin ist Anna Friedrich, die ihr gerne kontaktieren könnt über die email
Anna schreibt:
"Geladen sind all diejenigen, die selbst ein fahrendes oder reisendes Leben führen oder daran Interesse haben, sich darüber auszutauschen. Auch wird mittels der farbenfrohen Siebdruck-Plakat-Ausstellung „Vaga-Wanderkoffer“ von Beat Gipp ein Blick auf Motive des Straßenlebens und Bildwelten von Vagabund:innen geworfen.
Um eine Schlafmöglichkeit kümmern wir uns. Es wird Möglichkeit zum Austausch geben und die Korte ist ein sehr angenehmer kleiner Ort direkt am Nordbahnhof Erfurt. Melde dich gern bei weiteren Rückfragen oder falls du mehr Infos brauchst.
Liebe Grüße, Anna"
Auf Anfrage werden Reisekosten von der Wohnungslosenstiftung finanziert. Fahrt hin, nehmt teil, diskutiert mit, tauscht Euch aus! Nachstehend findest Du ausführliche Hinweise zum Programm.
Liebe Grüße,
Stefan
Donnerstag, 30.06.2022, Erfurt: Nordbahnhof: Forum Asphaltnomad:innen
am Donnerstag, den 30.06. ab 14 Uhr findet im Nordbahnhof Erfurt das erste Forum für Asphaltnomad:innen statt. Geladen sind all diejenigen, die selbst ein fahrendes oder reisendes Leben führen oder daran Interesse haben, sich darüber auszutauschen. Auch wird mittels der farbenfrohen Siebdruck-Plakat-Ausstellung „Vaga-Wanderkoffer“ von Beat Gipp ein Blick auf Motive des Straßenlebens und Bildwelten von Vagabund:innen geworfen.
Der Nachmittag beginnt mit drei Kurzvorträgen: Jakob Kronenwetter erzählt von der wenig bekannten fahrenden Minderheit der Jenischen, die jahrhundertelang als Hausierer:innen, Schausteller:innen, Bürstenbinder:innen, Händler:innen durch die Lande zogen und das z.T. bis heute tun. Eine reisende Wandergesellin berichtet vom Leben unterwegs und zwei Personen von einem Leipziger Wagenplatz sprechen über die Situation des Wagenlebens in Deutschland.
Im Anschluss kommen Redner:innen und Publikum in einer Fishbowl-Diskussion miteinander ins Gespräch. Wie sieht die Gegenwart nomadischer Lebensweisen in Deutschland aus und was muss sich ändern? Alle können mitreden.
Der Abend beginnt mit einem gemeinsamen Abendessen und mündet in ein eigens für den Abend zusammengestelltes Filmprogramm. In den gezeigten Filmen nimmt der Regisseur sechs Wohnungslose mit zu sich nachhause, stellen auf der Straße Lebende ihr Hab und Gut vor und reisen Hoboes in alten Güterwägen geschwind durch die Weiten Nordamerikas.
Der Abend klingt aus mit dem DJ-Set von Noxe und Stress, die das nomadische Motiv musikalisch aufgreifen.
Die Veranstaltung ist Auftakt der Konferenz „Nomad Properties“. Diese widmet sich dann am 1. und 2. Juli der Theorie rund um die Entwicklung des Begriffs Nomadismus seit dem 18. Jahrhundert und untersucht den Zusammenhang zwischen nomadischen Strukturen und Eigentum. Sie findet im Veranstaltungshaus Kleine Synagoge in der Innenstadt statt und bringt dann in den nächsten zwei Tagen Wissenschaftler:innen aus Deutschland, Polen, Großbritannien, China und Russland zusammen, die sich aus vielfältigen Perspektiven mit dem Verhältnis von Nomadismus und Eigentum befassen.
Hier noch die Titel der Vorträge:
- "Ressourcenschonendes Leben auf dem Wagenplatz karl helga – noch immer eine juristische Grauzone?"
- "Jenische Hausierer mit Waren und Neuigkeiten unterwegs" eine Keynote von Jakob Kronenwetter, jenischer Markthändler
- "Bericht vom Leben auf der Walz"
- Gespräch in Kreisform (Fishbowl): Zur Situation der Vagabondage und des Fahrenden Lebens in Deutschland