Guten Tag,
wenn Du ein Dach über den Kopf hast und Dich keine finanziellen Sorgen plagen, dann ist diese Email tatsächlich für Dich bestimmt!
Denn dann möchte ich Dich aufmerksam machen auf die Situation obdachloser und wohnungsloser Menschen in den kommenden Tagen.
In den letzten Wochen und Tagen gab es in fast jedem größeren Ort Weihnachtsfeiern für die sogenannten "Bedürftigen".
Viele prominente Menschen aus Kultur und Politik, unterstützt von zahlreichen ehrenamtlich Helfenden ließen es sich nicht nehmen, ganz persönlich den Gänsebraten zu servieren und Geschenktüten mit allerlei Nützlichem und weniger Nützlichem an die Menschen auf der Straße zu verteilen. Nahezu niemand vergaß, sich bei dieser helfenden Geste ablichten zu lassen, damit seine gute Tat auch öffentlich bekannt und gelobt wird.
Jetzt, in diesen Momenten, am Sonnabend den 23. Dezember 2024 beginnt der allmähliche große weihnachtliche Helferrückzug. Die Straßen werden leerer, und alle die es können, versammeln sich in ihren warmen Häusern und Wohnungen, umgeben von Weihnachtsbäumen, Weihnachtsbraten und Geschenken.
Zurück bleiben all die, die auch schon vorher obdachlos und wohnungslos waren.
Die Zahl der Einrichtungen und Angebote, die auch an Heiligabend und an den Weihnachtsfeiertagen offen haben, lassen sich an einer Hand abzählen. Nicht wenige dieser Einrichtungen öffnen gar erst im nächsten Jahr. Aus der Sicht derer, die auf der Straße sind, ist Weihnachten und die Zeit zwischen den Jahren ganz besonders trostlos.
Das alles müsste nicht sein, denn es stehen genug Wohnungen leer.
Zweitwohnungen, Ferienwohnungen, Spekulations- und Abschreibungsobjekte, Luxus- und Eigentumswohnungen. Wir alle wissen, dass eine Wohnung der Anfang von allem ist, dass eine eigene Wohnung vor Kälte und Gewalt schützt und Wärme, Sicherheit und Hoffnung bietet. Und selbst wenn der Leerstand nicht ausreichen sollte, könnten Bürogebäude in Wohnraum umgewandelt, könnten Hotelzimmer angemietet werden.
Damit sich für obdachlose und wohnungslose Menschen nachhaltig etwas ändert, haben wir die Wohnungslosen_Stiftung. Gesellschaft für Selbstvertretung wohnungsloser Menschen und Empowerment gUG gegründet.
Wir ermutigen obdachlose und wohnungslose Menschen, sich zu vernetzen und auszutauschen. Wir bieten eine Plattform, denn wir wissen, dass obdach- und wohnungslose Menschen für sich selbst sprechen und sagen können, was sie wollen und was sich verändern muss.
Bitte denke an die Menschen, die jetzt und in den kommenden Tagen da draußen auf der Straße, in den Notschlafstellen und in den provisorischen Massennotunterkünften sind.
Unterstütze unsere Arbeit durch Deine Spende. Wenn es Dir möglich ist, richte bitte einen monatlichen Dauerauftrag ein. Das macht unsere Arbeit nachhaltig planbar.
Wir sind vom Finanzamt als gemeinnützig und mildtätig anerkannt. Dein Beitrag hilft und kommt direkt an.
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Danke!
Stefan
PS: Das Foto oben ist von Julian Stratenschulte_dpa